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Nach umfangreichen Überlegungen, ob es sinnvoll sei, die Zenderscher Kirche zu renovieren oder sie als Ruine abzutragen und alles, was vorher war, als Erinnerung zu behalten, kam das Komitee der HOG Zendersch (dank intensiver Arbeit von Prof. Dr. Dr. Georg u. Dr. Renate Weber) zu dem Entschluss, den vorhersehbaren Einsturz der Kirche zu verhindern. Dafür mussten die Löcher im Kirchendach erst einmal abgedichtet und die kaputten Fensterscheiben ersetzt werden, damit das Wasser das Gemäuer nicht weiter zerstört. Im Sommer 2000 wurde ein Spendenaufruf gestartet, und die so skeptische ehemalige Zenderscher Bevölkerung kam zu der Einsicht, dass es doch unsere Pflicht sei, diese Kirche, in der viele getauft, konfirmiert und getraut worden waren, zu erhalten. Denn es ist nicht nur ein Ort von unschätzbarer Erinnerung, sondern wir sind es der Geschichte, unseren Vorfahren und Erbauern dieser Kirche schuldig, sie vor dem Verfall zu bewahren. "Diese Kirche ist nicht nur für den Zeck des gottesdienstlichen Lebens gebaut, sondern sie hat für uns auch den Wert eines "Denk-mals", meint D. Dr. Klein, Bischof der Ev. Kirche A.B. in Rumänien, in seinem Brief an die Zenderscher in aller Welt. Weiterhin meint er: "Kirchen sind stumme Zeugen unserer Vergangenheit als Volk und Gemeinde, aber ebenso Zeuge unserer eigenen, unverwechselbaren, einmaligen Vergangenheit". Das Gedenkbuch der Gemeinde vermerkt vor dem Beginn des Kirchenbaus: "Gott wolle Euch Brüder und Schwestern, auch Euch, die ihr noch weit von eurer Geburt entfernt seid, in Eurem Leben beistehen in Freud und Leid und Eure Bemühungen segnen immer und überall, wo Ihr zu Gottes Ehren Eure Kräfte anstrengt und das Beste der Menschen bezweckt, wolle aber auch uns Kraft und Ausdauer geben, die wir das große Werk des Kirchbaus im Vertrauen auf den Allgütigen begonnen haben. Sein allmächtiger Arm stütze und fördere unser Beginnen und gebe dem Wollen das Vollbringen. Amen"
Unsere Vorfahren haben viel Kraft und Mut, aber auch Gottvertrauen gebraucht, um sich in einer sehr schweren und armen Zeit an den Bau dieser gigantischen Kirche heranzuwagen. Sie haben es
geschafft, uns einen Ort der Zuflucht und des Schutzes, aber auch einen Ort der Besinnlichkeit hinzustellen. Unsere Aufgabe ist es, sie zu bewahren.
Dank der großzügigen Spenden der Zenderscher Sachsen in aller Welt konnte im Herbst 2000 mit den Renovierungsarbeiten angefangen werden. Die Dachschäden an Kirche und Basteien wurden behoben und
neue Dachrinnen angebracht. Ein weiterer Schritt wird das Befestigen von Gittern an allen Kirchenfenstern und die Neubespannung mit verzinktem Maschendraht sein.
Weitere Renovierungsarbeiten werden folgen, soweit sie durch Spenden abgedeckt werden, z.B. neue Fensterrahmen und deren Verglasung.
In enger Zusammenarbeit mit der Evangelischen Landeskirche in Rumänien und mit dem Bezirkskonsistorium in Schäßburg wurde im Herbst 2000 am Gebäude der Zenderscher Kirche und der Burg
Reparaturarbeiten und Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Die Kosten dafür wurden in Form von Spenden der Zenderscher in aller Welt aufgebracht.
Zwei beauftragte Vertreter der Zenderscher Gemeinschaft, Georg Reuss und Andreas Weber, haben bei einem Besuch in Zendersch vom 19.11.2000 bis 22.11.2000 nach
Fertigstellung eines ersten Sanierungsabschnittes die durchgeführten Arbeiten besichtigt und berichteten dazu das Folgende:
Arbeiten am Dach
Die Löcher im Dach der Kirche wurden geschlossen. Die Dachziegeln wurden "gerückt" und schadhafte ersetzt; Dachreiter wurden in Speis gesetzt; Dachlatten teilweise erneuert; schadhafte
Dachsparren wurden entweder verstärkt oder erneuert und das Dach am Giebel und an den Zwischenwänden mit Speis abgedichtet. Dachrinnen wurden gereinigt und schadhafte Stellen repariert; Fallrohre
bis auf eine Höhe von ca. 5 m über dem Boden erneuert und in einem Bogen mit 1 m Wandabstand abgeleitet.
Die Turmanlage wurde ebenfalls neu eingedeckt. Die vorgesehene Vergitterung der Kirchenfenster mit verzinktem Maschendraht war im Herbst noch nicht fertig. Sie ist inzwischen jedoch gemacht
worden.
Arbeiten an der Bastei (Speckturm)
Auch hier wurden die Dachziegeln "gerückt" und schadhafte erneuert; Dachreiter wurden in Speis eingelassen. Der große Kastanienbaum hat das Mauerwerk bedroht. Die Krone wurde abgeschnitten. Der
für die Instandsetzungsarbeiten zuständige Ingenieur beim Bezirkskonsistorium Schäßburg, Herr Meyndt, hielt in einem zweiten Sarnierungsabschnitt erforderlich:
Die im 1. Sanierungsabschnitt ausgeführten Arbeiten am Kirchengebäude sind nach eingehender Besichtigung durch Georg Reuss und Andreas Weber von diesen als "sehr ordentlich und zufriedenstellend"
bezeichnet worden.
Es galt dann im Jahre 2001 auch die weiteren Instandsetzungsarbeiten zunächst planerisch aber auch in ihrer Durchführung in Angriff zu nehmen.
Leider schleppten sich die Vorbereitungen für die Arbeiten in Form von unterschiedlichen Kostenvoranschlägen in rumänischer Sprache, unterschiedlicher Auffassungen hinsichtlich der
durchzuführenden Arbeiten und vielen Rückfragen bei den Verantwortlichen in Rumänien über das ganze Jahr 2001 hin. Das Verantwortungsgremium der Zenderscher hat sich diese Entscheidungen nicht
leicht gemacht, die dann doch im Januar 2002 herbeigeführt werden konnten.
Bis dahin wurde alles versucht, die veranschlagten Kosten für die Zenderscher Gemeinschaft in einem erträglichen Rahmen zu halten. Dies ist nur zum Teil gelungen, weil man gerade auf
wichtige Sanierungsmaßnahmen nicht verzichten wollte, wie z.B. die Verglasung der Fenster am gesamten Kirchengebäude. Offene Fensterlöcher hätten Regen und Schnee nicht abgehalten und
Feuchtigkeit wäre weiterhin in das Innere der Kirche gedrungen.
In der Zwischenzeit hat uns der beim Bezirkskonsistorium der Evang. Kirche in Schäßburg zuständige Ingenieur, Herr Meyndt mitgeteilt, dass mit den Instandsetzungs- und Reparaturmaßnahmen am 1.
Juli 2002 wieder begonnen wurde. Die Arbeiten sollen am 30. September 2002 abgeschlossen sein.Zu diesem Zeitpunkt werden erneut zwei Vertreter der Zenderscher Gemeinschaft nach Zendersch fahren
und sich persönlich von der Qualität und dem Umfang der durchgeführten Arbeiten überzeugen, natürlich auf der Grundlage der getroffenen Vereinbarungen.
Erst dann wird eine Schlusszahlung an die ausführende Baufirma erfolgen. Über das gesamte Projekt "Erhaltung der Zenderscher Kirchenburg" werden die Zenderscher ausführlich im neuen Rundbrief
"Det Zenderscher Zichen", der für 2003 vorgesehen ist, informiert werden.