Kirchenarchiv

Die Evangelische Kirchengemeinde Zendersch hat bis zur Zwangsevakuierung ihrer Mitglieder im September 1944 ein relativ umfangreiches und wertvolles Archiv besessen. Durch Vandalismus Ende 1944 ist der größte Teil der wertvollen Urkunden vernichtet worden. Gerettet wurden seinerzeit u.a. nahezu alle Bände der Kirchenmatrikeln (Taufen, Trauungen, Begräbnisse), die seit 1664 kontinuierlich geführt wurden. Alle Originale dieser Matrikelbände und ebenso das "Gedenkbuch" der Gemeinde wurden eine Zeit lang in der Sammelstelle des Evangelischen Bezirkskonsistoriums in Schäßburg aufbewahrt.

Ein Teil der Kirchenbücher befindet sich jedoch seit mehreren Jahren im Teutsch-Haus in Hermannstadt unter der Bestand-Nr. 400/141.

Laut einer Mitteilung der "Hermannstädter Zeitung" vom 12.1.2001 sollen alle evangelischen Kirchenarchive in dem neuen Begegnungs- und Kulturzentrum zusammengeführt werden, das im ehemaligen evangelischen Waisenhaus in der Fleischergasse zu Hermannstadt eingerichtet werden wird. Dort sind - wenn es soweit ist - auch die Kirchenmatrikeln aus Zendersch einzusehen.

Unter den geretteten Gegenständen, die ursprünglich im zerstörten Gemeindearchiv aufbewahrt wurden, befinden sich auch die Abendmahlsgeräte. Dazu gehören ein großer silberner und ein kleiner vergoldeter Kelch, eine silberne Patene (Teller für das Brot), vier Weinkannen und eine gedrechselte Dose. Alle diese Gegenstände haben ihre eigene Geschichte. Sie wurden 1985 erstmals ausführlich untersucht und in einen größeren kunst- und kirchengeschichtlichen Zusammenhang gestellt (vgl. G. & R. Weber 1985, S. 579ff.). Heute befinden sie sich in der erwähnten Sammelstelle des Kirchenbezirks Schäßburg. Wer sie besichtigen will, wende sich an das Bezirkskonsistorium auf der Schäßburger Burg in der Nähe des evangelischen Stadtpfarrhauses.